Meine Lieben alle
Mein jüngster Besuch aus der Schweiz hat sich am Dienstag (8.9.09) früh verabschiedet und ist wohlbehalten in Edinburgh eingetroffen. Ich habe die Gesellschaft von Sarah und Reto genossen, nicht nur wegen der wunderbaren Mahlzeiten, die Reto ab und zu hingezaubert hat. Es ist schon sehr speziell, einen Koch zu Gast zu haben...
Auf ihrer Reise gen Osten hatten die beiden Glück, denn auf der A83 am wunderschönen Pass namens Rest and Be Thankful ereignete sich ein grosser Erdrutsch: Ca. um 12h30 schlitterten über 1000 Tonnen Geröll und Erde den Hoger hinunter -- schon wieder, nachdem sich 2004 und im Oktober 2007 Erdrutsche an der gleichen Stelle ereigneten, die die Strasse während Wochen unpassierbar machten. Seither steht dort eine Lichtsignalanlage und werden geotechnische Studien angestellt. Zum Glück gabs keine Verletzten oder beschädigten Fahrzeuge, denn die Strecke war seit dem frühen Dienstag Morgen unter genauer Beobachtung.
Die Strasse war bis heute 15 Uhr geschlossen (s.
hier - leider nur auf englisch), was die Ortsansässigen zu Umwegen von bis zu zwei Stunden gezwungen hat.
Dieser neueste Erdrutsch zeigt uns wieder einmal, wie fragil unsere Lebensweise ist, die so stark vom Auto abhängig ist.
Ebenfalls am Dienstag wurde unser Gemeinschaftsgarten wieder mal unter Wasser gesetzt (Überschwemmung Nr. 6 seit letztem Oktober!). Dem Garten entlang fliesst ein kleiner Bach, früher war das mal ein Mühlebach, was ganz reizvoll ist, aber eben. Als das Wasser zurück gegangen war, habe ich das Bachbett inspiziert und fand es voller Unrat, Holz und vegetabiles Schwemmgut.



Doch gestern und heute hatten wir trocken und sogar etwas Sonne. Heute Vormittag haben ein paar Mannen vom Oban Employability Team, einem Arbeitsbeschaffungsprogramm, unser Bächlein geputzt …


(s. auch
hier).
Nun lärmt das Bächlein nicht mehr so extrem, sondern plätschert ruhig und friedlich vor sich hin, und wir hoffen auf trockenere Zeiten.
Bis bald -- liebe Grüsse
M
PS: Bei alledem ging es uns ja noch gut: Nördlich von Aberdeen stiegen die Flüsse übers Wochenende über die Ufer und ca 100 Familien sind seither obdachlos und haben keine Ahnung, wann sie wieder in ihre Häuser zurück können.