Thursday, 25 February 2010

Schnee in Schottland

Der Winter ist zurück gekehrt und Schottland liegt unter einer zuweilen überaus dicken Schneedecke.
An der Ostküste von Aberdeen nordwärts ist es wesentlich dramatischer als hier an der Westküste, doch auch hier sind etliche Strassen geschlossen und wurden viele Abendveranstaltungen heute annulliert, weil die Leute nicht gerne ausfahren -- denn hier haben die wenigsten Autos Winterpneus!
Schlimm, dass auch heute wieder 2 Menschen in einer Lawine in der Nähe von Glen Coe ums Leben gekommen sind.

PS: Schottland erlebt den härtesten Winter seit ca. 1916.

Friday, 19 February 2010

Der Soroba-Hoger am Südrand von Oban. Die Sonne färbt die Wölkchen rosa. 16. Februar 2010, 07h23
Guten Tag
Zur Zeit arbeite ich für einen Kindheitsfreund, der sich in der Schweiz als Dokumentarfilmer einen Namen gemacht hat. Seit einem guten Jahr ist er nun in Schanghai und kreiert dort spannende Projekte zum Thema internationales Netzwerken, Telekonferenzen usw.
Und da sind wir denn ins Filosofieren geraten über Schreiben, Lesen, Interpretieren, Übersetzen, besonders von Texten, die nicht von MuttersprachlerInnen verfasst wurden. Missverständnisse lauern an allen Ecken und Enden, denn Kommunikation über Grenzen, seien es soziale, chronologische, geographische... ist immer überaus anspruchsvoll.
Selber muss ich mich immer wieder zügeln, weil ich gerade hier oft zu rasch hineinschiesse und merke, dass mein schnelles Maul meinem Hirn nicht Zeit liess, alle Nuancen auszuloten. Die Menschen hier sind sehr vorsichtig mit allem, was sie sagen. Manchmal zum Verrücktwerden, aber geschichtlich verständlich: Jeder kennt jede, viele sind miteinander verwandt. Wenn da immer gleich hart die Wahrheit gesagt würde, gäbs Mord und Totschlag. Und die Leute haben ein elefantöses Gedächtnis. Wie in der Schweiz werden auch hier Gedächtnisfeiern an mittelalterliche Schlachten und Ungerechtigkeiten "gefeiert" -- da sind die Schotten und die Schweizer einander sehr ähnlich. Überhaupt kommt mir hier immer wieder das Emmental in den Sinn...
Der Soroba-Hoger kurz vor Sonnenaufgang, 16. Februar 2010, 07h22
Hier ist heute strahlend schön, und eiskalt. Doch das Biecht ist bereits von den besonnten Ästen geschmolzen, und nur noch ab und zu fällt ein Glitzertröpfchen wie ein Diamant zu Boden.
Unser Gemeinschaftsgarten, Lynnside Community Garden, nach einer nicht ganz so eisigen Nacht, 16. Februar 2010, 07h23
Es wäre so schön, in diese klare, knirschende Luft hinauszugehen, doch ich habe eine schlimme Lungeninfektion (der Arzt wollte das P-Wort -- pneumonia -- nicht verwenden, aber es fühlt sich an, als hätte mich ein Esel in die linke Brust getreten). Ich werde aber schon wieder gesund. Nehme seit drei Tagen starke Antibiotika und schlafe stundenlang.
Unser Gemeinschaftsgarten, Lynnside Community Garden, unter einer Schicht harten Frosts, 17. Februar 2010, 08h18
Und so sitze ich halt zuhause, gehe höchstens ins Tai Chi, was mir sehr gut tut, und verbringe viel Zeit mit Lesen. Zur Zeit eine spannende Geschichte: Nick Thorpe, Eight Men and a Duck. In improbably voyage by reed boat [from Chile] to Easter Island. Sehr unterhaltsam, gut geschrieben. Und dabei träume ich davon, bald wieder einmal mit einem Kajak hier aufs Meer hinaus zu paddeln und die Natur ganz aus der Nähe zu geniessen.
Der Soroba-Hoger kurz vor Sonnenaufgang, 16. Februar 2010, 07:23

Sunday, 14 February 2010

Valentinslied in vielen Sprachen

Heute ist ja wieder einmal Valentinstag...



Quelle: Der Evergreen "Liebeslied" von der aktuellen DVD "Achillesverse - live in Berlin" - www.bodowartke.de

Friday, 12 February 2010

Die Schweiz und die Sklaverei, die Schweiz und der Rassismus

Hallo Leute
Heute habe ich einen Link auf eine SF DRS-Sendung erhalten, den ich Euch nicht vorenthalten will. Es geht um das Agassizhorn im Berner Oberland, den Nachbarn des Schreckhorn. Es ist nach Louis Agassiz benannt, der im 19. Jahrhundert zuerst in der Westschweiz lebte und lehrte und sich da einen Namen machte als Glaziologe und Bergforscher. Später übersiedelte er in die USA, wo er auf aus heutiger Sicht hirnrissige Ideen zur Rassenfrage kam und sich ganz einem hässlichen Rassismus verschrieb, der Menschen mit heller Haut automatisch an die Spitze, Menschen mit dunkler Haut aber ebenso automatisch auf die unterste Stufe menschlicher Evolution setzte.
Der Autor Hans Fässler und die schweizerisch-haitianische Künstlerin Sasha Huber wollen eine Umbenennung des Agassizhorns in Rentyhorn, nach einem haitianischen Sklaven. Sie hat in einer Kunstaktion ein Gipfelschild eingeschlagen (das sie danach wieder mit ins Unterland nehmen musste). Sasha Huber macht ein Buch über ihr Rentyhorn-Projekt. Es soll anlässlich einer Vernissage Ende Mai in Helsinki vorgestellt werden, wo das Museum für Gegenwartskunst Kiasma das Werk "Rentyhorn" erworben hat und ab dem 25. März 2010 ausstellt.
Wer sich mit der Idee anfreunden kann, dass kein Schweizer Gipfel als Denkmal für Rassisten hergeben soll, darf hier seinen Namen unter die von Sasha Huber initiierte Petition setzen.