Tuesday, 21 September 2010

Kolumbien: David Ravelo wegen Aussage eines Paramilitärs in Haft

PBI Schweiz berichtet:

"20.09.2010
Kolumbien: David Ravelo wegen Aussage eines Paramilitärs in Haft

Spezialagenten der kolumbianischen Staatsanwaltschaft verhafteten vergangenen Dienstag 14. September den Generalsekretär der in Barrancabermeja aktiven Menschenrechtsvereinigung CREDHOS David Ravelo Crespo. Der Haftbefehl wurde von der Antiterror-Einheit der Staatsanwaltschaft wegen Verschwörung und Totschlag ausgestellt. Die Anklage basiert einzig auf der Aussage des demobilisierten Paramilitärs Mario Jaimes Meijía, welcher Ravelo Verbindungen zur FARC-Guerilla und die Verwicklung in den Mord an einem Staatsangestellten von 1991 zur Last legt. Ravelo sass wegen Rebellion bereits von 1993 bis 1994 im Gefängnis. Nach knapp zwei Jahren wurde er aufgrund mangelnder Beweislage freigelassen. PBI fürchtet um die physische Integrität Ravelos, da [er] im selben Gefängnis sitzt wie Paramilitärs, die von CREDHOS der Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt werden. PBI ruft die internationale Gemeinschaft auf, sich für die Wahrung der physischen Integrität des Angeklagten und für einen fairen Prozess einzusetzen.

Menschenrechtsanwälte befürchten ein Attentat

Auch andernorts ist erkennbar, dass die Arbeit von MenschenrechtsverteidigerInnen in Kolumbien auch nach der Amtseinführung des neuen Präsidenten Juan Manuel Santos Drohungen und Stigmatisierungen mit sich bringt. Das angesehene Anwaltskollektiv CCAJAR richtete am 10. September einen dringenden Brief an Santos, in welchem sie [ihrer Furcht über] ein bevorstehendes Attentat auf eines ihrer Mitglieder [Ausdruck] geben."

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