
Am vergangenen Wochenende (20./21. Juni 2009) habe ich in Edinburgh den MoonWalk erwandert. Das ist ein Nachtmarsch in Marathon-Länge, der alljährlich als Fundraiser für Brustkrebsforschung durchgeführt wird, dieses Jahr immerhin schon zum fünften Mal! Mehr dazu auf der MoonWalk Website.
Ich legte die 26,2 Meilen oder 42.195 km in einer Zeit von ca. 8 1/2 Stunden zurück. Die ersten 16 Meilen waren ok, die letzten 10,2 Meilen allerdings schon eine ziemliche Qual, weil meine Füsse trotz gut durchlüfteter Sandalen (!) Blasen warfen. Ich kann jetzt gut nachfühlen, wie es seinerzeit meinem Vater ergangen ist, als er als gemeiner Füsilier seine Monstermärsche für die Schweizer Armee absolvieren musste. Ich hatte wenigstens die Wahl, was für Fusswerk ich tragen wollte. Und keinen schweren Rucksack zu schleppen, sondern bloss ein wenig Proviant, mein Bauchtäschchen, eine Flasche Getränk und meine Kamera.
Trotz der Blasen war der MoonWalk ein eindrückliches Erlebnis. Ich bin recht stolz, dass ich das geschafft habe.
Die Stimmung war überaus eindrücklich; die ganze Nacht lang standen immer wieder Menschen am Wegesrand und haben uns ermuntert. Wir wurden gut versorgt mit Getränken (nur Wasser, aber immerhin), und ab ca 5 Uhr gab es auch Orangenschnitze und halbe Bananen zum schnell was Frisches essen. Ich hatte zwei Äpfel und zwei Müeslistengel vom Migros dabei, das hat gut gereicht. Am Abend vorher habe ich mich an Gemüserisotto satt gegessen, das während des Vorfests mit feiner Swingmusik aus den 1940er und 1950er Jahren im grossen rosa Zelt angeboten wurde.







Das war mein letztes Bild vom Marsch, für das ich Zeit hatte. Beim Musikstand für die halbe Strecke stellte ich fest, dass ich irgendwo vorher im Getümmel meine Kamera verloren hatte. Es war ein Höhepunkt und gleichzeitig ein Tiefpunkt: mein Team hatte ich verloren, mein Mobiltelefon war kaputt (es ist inzwischen wieder geflickt, ein robustes, mindestens 8-jähriges Ding), und meine Kamera war weg. Dabei war dort am Firth of Forth der Blick vom Silverknowes Golf Course aus überaus reizvoll. Der Himmel war schon am Aufhellen, es war klar, dass wir einen wunderschönen Tag erwischt hatten.
Nun ja, es ist ja dann alles gut herausgekommen, und es ist ganz gut, gegen Widerstände zu kämpfen und sich nicht unterkriegen zu lassen.



No comments:
Post a Comment