Thursday, 2 July 2009

Besuch aus der Schweiz

Guten Tag!
Mein Neffe H. ist am Montag Abend gut hier eingetroffen. Ich glaube, es gefällt ihm ganz gut. Unter anderem geniesst er es, hier seinen eigenen Compi brauchen zu können (d.h. mein Reserve-Laptop mit drahtlosem Zugang zum Internet alias WiFi).
Am Dienstag Nachmittag haben wir uns auf den City Sightseeing Bus geschwungen und für je £6 die Reise hinauf nach Connel zur Brücke und durchs Dörfchen, dann zurück durch Oban und hinunter nach Easdale, der Schiefer-Insel, und wieder zurück genossen. Alles wurde vom Chauffer kommentiert, inklusive viele Informationen über Princess Diana und ihre Mutter, die in dieser Gegend wohnte und einen Laden hatte, den sie schliessen musste, weil sie von Diana-Fans überrannt wurde.
Es war ein herrlicher Tag, ganz ähnlich dem, den ich vor ein paar Wochen mit meinen Eltern erwischt habe, nur etwa zehn Grad wärmer.
Gestern waren wir auf dem Wasser; wir haben einen intensiven Tag im Meer-Kajak (zur Verfügung gestellt von Sea Kayak Oban) verbracht, das ist eine Art Paddelboot, wo man sieht, wos hingeht (bei Ruderbooten sitzt man ja mit dem Rücken zu dem, was kommt, was im Meer nicht so praktisch ist). Wir machten Tag 1 eines 2-tägigen Anfängerkurses mit sechs oder sieben anderen NovizInnen im Alter von 57 bis 13.
Es war wunderschön, aber auch ziemlich anstrengend. Ich hatte nur so Neopren-Finken an und hatte immer nasse Füsse. Das Meerwasser hat der noch sehr dünnen Haut unter den alten Blasen gut getan. Jetzt muss ich einfach ab und zu die trockenen Hautränder abraspeln und immer gut einschmieren, damit die alte Haut nicht reisst und alles wieder von vorne anfängt. Das ist ein rechtes Theater...
Aber der Tag war gut, und bei fast dichter Wolkendecke haben wir uns auch nicht verbrannt, sondern nur so ein wenig gesunde Farbe gekriegt. Seit Mai gibts ja auch hier in Oban ein Sea Kayak Centre, und das macht alles viel einfacher. Nicht gerade billig, aber immer noch günstiger als selber so ein Boot und das ganze Zugemüse zu kaufen. Wir haben einfach die Kajaks die Strasse hinunter an den Strand getragen (die Dinger haben allerdings ihr ganz beachtliches Gewicht). Innert einer Viertelstunde war alles am Strand bereit. Das ist doch ziemlich "grün", finde ich. Wir haben ein paar Reiher aufgescheucht, Dutzende von Oystercatchers, und im Wasser haben wir Hunderte von Quallen gesehen, zT mit an die 40cm Durchmesser -- durchsichtige Riesendinger mit einem Hauch Caramelfarbe in der "Haube", denen ich gerne nicht von blosser Haut begegne, denn ihre Fäden enthalten ein Nervengift, das zT massive Hautverbrennungen hervorruft und tagelang schmerzt. Ich bin nicht sicher, welche Art es war, aber die grossen sahen sehr ähnlich aus wie die im Link (also Lion's Mane jellyfish oder Löwenmähnenqualle, Cyanea capillata).
Heute hat H. hat sich selber versorgen müssen, denn ich musste mal ein wenig ausschlafen und hatte dann gleich eine kleine Feuerwehrübung für unser Community Garden Projekt. Es war ein ruhiger Morgen mit etwas Regen, der ganz gut tut und den Staub aus der Luft wäscht.
H. und ich habens gut; es macht Spass, so einen netten jungen Mann hier zu haben, der selber anpackt und ähnliche Standards pflegt wie ich.
Am Wochenende gehen wir mit einem weiteren Kollegen von mir hinunter nach Crinan. Da gibts seit heute ein Holzboot-Festival mit Festivitäten und Regatten. Wenn das Wetter mitspielt (die Prognose ist durchzogen), gibts ein paar schöne Fotos.
Von vorgestern und gestern habe ich keine Fotos; ich hatte a) die Kamera nicht dabei und b) zuwenig Zeit oder die Bedingungen waren mir zu riskant (vom Kajak aus, zum Beispiel). Zudem hatte ich auf dem Kajak genug damit zu tun, nicht zu weit hinter die Gruppe zurück zu fallen. Meine Arme brauchen ein ähnliches Training wie die Beine für den Marathon -- Ha! :)

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