Thursday, 30 July 2009

BZ: Vierbeiner spielt im Orchester mit

Meine Lieben

Eine meiner guten Freundinnen in Bern hat mir einen wunderbaren Link geschickt zu einem Artikel im "Wild Wide Web" der Berner Zeitung:
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Vierbeiner spielt im Orchester mit
Aktualisiert am 28.07.2009

Ein litauisches Ensemble setzt bei den Aufführungen auf Katzenmusik: Der Vierbeiner begleitet sie im Konzert per Video-Leinwand.

http://www.bernerzeitung.ch/digital/wild-wide-web/Vierbeiner-spielt-im-Orchester-mit/story/29827071

Das sogenannte «Catcerto» ist ein Projekt des litauischen Komponisten Mindaugas Piecaitis. Die Welt-Premiere feierte die tierische Aufführung bereits im Juni in Klaipeda in Litauen.

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Das ganze Katzert kann auch auf YouTube genossen werden... -- viel Vergnügen!

PS: Meine Katze spielte seinerzeit ab und zu mit mir auf dem Klavier -- aber das war vor fast 50 Jahren, und da gab es noch weder Videokameras, noch Internet, noch irgendsowas. Und wir dachten alle, die Katzenpfoten würden die Elfenbeintasten zerkratzen. Deshalb durfte Muschi nicht spielen. Tempora mutantur...


Das

Thursday, 23 July 2009

Fehlinvestitionen

Guten Tag
In letzter Zeit beschäftigt mich -- nebst vielen anderen Dingen -- wieder einmal der Gedanke, wie irrsinnig blödsinnig unsere Regierenden unser Geld verschwenden. Gemäss Guardian Weekly vom 17.7.09, S. 22 (Afghanistan - Led by donkeys), kosten die "militärischen Operationen", also der Krieg in Afghanistan, die Koalition von westlichen Ländern jeden Monat zwanzig Milliarden US-Dollar.
Da werden also, wenn ich das richtig umgerechnet habe, jeden Monat rund 21,5 Milliarden Schweizer Franken oder 258 Milliarden Schweizer Franken jährlich verputzt, um ein Land und seine Menschen in Schutt und Asche zu legen.
Was könnte man mit diesem Geld alles an Produktivem, Aufbauendem leisten?
Die Kriegsindustrie könnte ganz und gar umgekrempelt werden.
Strassen, Spitäler, Kindergärten, Schulen könnten gebaut werden, ebenso wie kleine Staudämme für lokale Stromproduktion und die Bewässerung bisher trockener Täler.
Das Marketing für landwirtschaftliche Produkte könnte verbessert werden, so dass die Bauern und Bäuerinnen nicht auf Mohn ausweichen, der wesentlich besser rentiert als Hirse, Mais oder Kartoffeln.
Damit könnte so viel Goodwill geschaffen werden! Es wäre eine super "Win-Win"-Situation für alle Seiten.
Statt dessen sät der Westen Hass und Zerstörung und Lügen (die USA und Grossbritannien stecken tief im Morast von Folterungen der mittelalterlichen Art, um sogenannte Informationen aus Terrorverdächtigen herauszupressen).
Wenn der Westen das Geld in Aufbauendes investiert, haben die Taliban und alle anderen Terrororganisationen keine Grundlage mehr für ihre eigenen Hasskampagnen.
Wir ernten heute die Saat der Untaten der westlichen, sogenannt zivilisierten Länder in den letzten 8, 20, 50, 100, 200 Jahren: Ausbeutung, Betrug, Zerstörung. Und das ist nur ein Aspekt, an die Zerstörungen durch sogenannt friedliche Aktivitäten, habe ich noch kaum gedacht.
Auch im Westen ist vielerorts Infrastrukturarbeit bitter nötig. Hier in Schottland, zum Beispiel, sind viele Strassen in einem erbärmlichen Zustand, und die Wasser- und Luftressourcen für Stromproduktion bleibt ungenutzt, weil das Netzwerk von Starkstromleitungen den Strom nicht aufnehmen kann. Also bleiben viele Pläne für Windfarmen an Land und im Meer auf der Strecke und unser CO2-Ausstoss unverändert hoch.
Tausende von Jugendlichen hängen Tag für Tag auf der Strasse rum und kommen auf krumme Gedanken. Bei einer Arbeitslosigkeit von über 25% (knapp 180'000 registrierte arbeitslose Menschen) ist es gerade für Junge sehr schwer, Arbeit zu finden. Viele von ihnen landen im Gefängnis, wo sie eher noch mehr kriminelle als sozial hilfreiche Fähigkeiten erwerben.
In Schottland kostet gemäss BBC Radio Scotland von heute früh jeder Gefängnisinsasse den Staat jedes Jahr £40'000 bis 45'000 (ca. CHF70'000 bis 80'000); weitaus die Mehrheit von allen jugendlichen Gefängnisinsassen kommen aus einem relativ kleinen Dreieck zwischen Edinburgh, Stirling und Glasgow, weshalb jetzt ein Pilotprojekt untersuchen will, ob sechs Wochen in einem intensiven Heimprogramm zur Resozialisierung und Rehabilitation etwas bringen werden. Für zehn Personen sind £1,5 Millionen budgetiert.
Wie wärs mit Lehrstellen und Kursen für Jugendliche und Erwachsene zu Sozialen Fähigkeiten, Friedensbildung und Konfliktlösung?

Monday, 20 July 2009

Zentrum Paul Klee: Mahmoud Turkmani «Lilith's Wiederkehr» (UA)

Uraufführung zur Orient-Ausstellung 2009 im Zentrum Paul Klee, Bern

Sa 25. Juli 2009, 18 Uhr (Die Ausstellungen sind geöffnet bis Konzertbeginn)

Zentrum Paul Klee, Auditorium Martha Müller

Mahmoud Turkmani «Lilith's Wiederkehr» (UA)

Mahmoud Turkmani und Ensemble; Maja Homburger, Violine; Barry Guy, Kontrabass

Musiktheater. Eine Produktion von Schweizer und Libanesischen Musikern / Crossover zwischen Arabischer Musik, Klassischer Musik und Jazz.

Her Lilith ist eine junge arabische Frau, die in eine Gesellschaft voller ethnischer und religiöser Unterschiede zurückkehrt. Sie will sich selbst in all diesen grossen Widersprüchen und angesichts der selbstverständlichen Begierde gegenüber ihrer Sexualität behaupten und neu kennen lernen. Ihre widerspenstige, provozierende, nicht unterwürfige und auf ihrem Recht bestehende Art kontrastiert mit den Erwartungen, die ihr entgegenschlagen.
Die Libanesische Dichterin Joumana Haddad gehört zur jüngeren Generation von Schriftstellern, die eine neue Ausdrucksform und eine moderne Sprache der überlieferten Tradition vorziehen. Haddad's Hauptinteresse liegt im Ausdruck der verschiedenen Facetten weiblichen Empfindens und Begehrens. Mit gebrochenem Pathos und Ironie geleitet sie den Leser durch ihre Welt von Gedankenspiel und Wortsinn. Mahmoud Turkmani lebt in Bern und ist in der Schweiz einem breiten Publikum bekannt. Seine letzten Konzerte mit Jar Sharr Mout waren alle ausverkauft. Interessant an Turkmani ist der Ausgangspunkt von der alten arabischen Musiktradition uns seine Mutation in eine aktuelle Musiksprache.

Mahmoud Turkmani, Composer, oud & Gitarre
Elisabeth Kappus Derungs, Bratsche
Maya Homburger, Violine
Barry Guy, Kontrabass
Bijan Chemirani, Perkussion
Heidi Maria Glössner, Vorleserin

www.mahoudturkmani.com

Eintritt: CHF 38/28/18 Mit Ausstellungsbesuch CHF 48/38/28
Vorverkauf: www.kulturticket.ch Tel 0900 585 887 (1.20/Min)

Thursday, 2 July 2009

Besuch aus der Schweiz

Guten Tag!
Mein Neffe H. ist am Montag Abend gut hier eingetroffen. Ich glaube, es gefällt ihm ganz gut. Unter anderem geniesst er es, hier seinen eigenen Compi brauchen zu können (d.h. mein Reserve-Laptop mit drahtlosem Zugang zum Internet alias WiFi).
Am Dienstag Nachmittag haben wir uns auf den City Sightseeing Bus geschwungen und für je £6 die Reise hinauf nach Connel zur Brücke und durchs Dörfchen, dann zurück durch Oban und hinunter nach Easdale, der Schiefer-Insel, und wieder zurück genossen. Alles wurde vom Chauffer kommentiert, inklusive viele Informationen über Princess Diana und ihre Mutter, die in dieser Gegend wohnte und einen Laden hatte, den sie schliessen musste, weil sie von Diana-Fans überrannt wurde.
Es war ein herrlicher Tag, ganz ähnlich dem, den ich vor ein paar Wochen mit meinen Eltern erwischt habe, nur etwa zehn Grad wärmer.
Gestern waren wir auf dem Wasser; wir haben einen intensiven Tag im Meer-Kajak (zur Verfügung gestellt von Sea Kayak Oban) verbracht, das ist eine Art Paddelboot, wo man sieht, wos hingeht (bei Ruderbooten sitzt man ja mit dem Rücken zu dem, was kommt, was im Meer nicht so praktisch ist). Wir machten Tag 1 eines 2-tägigen Anfängerkurses mit sechs oder sieben anderen NovizInnen im Alter von 57 bis 13.
Es war wunderschön, aber auch ziemlich anstrengend. Ich hatte nur so Neopren-Finken an und hatte immer nasse Füsse. Das Meerwasser hat der noch sehr dünnen Haut unter den alten Blasen gut getan. Jetzt muss ich einfach ab und zu die trockenen Hautränder abraspeln und immer gut einschmieren, damit die alte Haut nicht reisst und alles wieder von vorne anfängt. Das ist ein rechtes Theater...
Aber der Tag war gut, und bei fast dichter Wolkendecke haben wir uns auch nicht verbrannt, sondern nur so ein wenig gesunde Farbe gekriegt. Seit Mai gibts ja auch hier in Oban ein Sea Kayak Centre, und das macht alles viel einfacher. Nicht gerade billig, aber immer noch günstiger als selber so ein Boot und das ganze Zugemüse zu kaufen. Wir haben einfach die Kajaks die Strasse hinunter an den Strand getragen (die Dinger haben allerdings ihr ganz beachtliches Gewicht). Innert einer Viertelstunde war alles am Strand bereit. Das ist doch ziemlich "grün", finde ich. Wir haben ein paar Reiher aufgescheucht, Dutzende von Oystercatchers, und im Wasser haben wir Hunderte von Quallen gesehen, zT mit an die 40cm Durchmesser -- durchsichtige Riesendinger mit einem Hauch Caramelfarbe in der "Haube", denen ich gerne nicht von blosser Haut begegne, denn ihre Fäden enthalten ein Nervengift, das zT massive Hautverbrennungen hervorruft und tagelang schmerzt. Ich bin nicht sicher, welche Art es war, aber die grossen sahen sehr ähnlich aus wie die im Link (also Lion's Mane jellyfish oder Löwenmähnenqualle, Cyanea capillata).
Heute hat H. hat sich selber versorgen müssen, denn ich musste mal ein wenig ausschlafen und hatte dann gleich eine kleine Feuerwehrübung für unser Community Garden Projekt. Es war ein ruhiger Morgen mit etwas Regen, der ganz gut tut und den Staub aus der Luft wäscht.
H. und ich habens gut; es macht Spass, so einen netten jungen Mann hier zu haben, der selber anpackt und ähnliche Standards pflegt wie ich.
Am Wochenende gehen wir mit einem weiteren Kollegen von mir hinunter nach Crinan. Da gibts seit heute ein Holzboot-Festival mit Festivitäten und Regatten. Wenn das Wetter mitspielt (die Prognose ist durchzogen), gibts ein paar schöne Fotos.
Von vorgestern und gestern habe ich keine Fotos; ich hatte a) die Kamera nicht dabei und b) zuwenig Zeit oder die Bedingungen waren mir zu riskant (vom Kajak aus, zum Beispiel). Zudem hatte ich auf dem Kajak genug damit zu tun, nicht zu weit hinter die Gruppe zurück zu fallen. Meine Arme brauchen ein ähnliches Training wie die Beine für den Marathon -- Ha! :)