Tuesday, 20 January 2009

Toussaint Louverture - Sklaverei und die Schweiz

Guten Tag gleich noch einmal
Am Tag, da Barack Obama der erste dunkelhäutige Präsident der Vereinigten Staaten von (Nord-)Amerika wird, habe ich folgende Einladung erhalten, die ich hier gerne einem weiteren Kreis vorstelle. Die Schweiz hat ein düsteres Kapitel in ihrer Geschichte: zahlreiche Industrielle waren überaus aktiv im Sklavenhandel und haben sich dabei die Finger schmutzig gemacht/eine goldene Nase verdient.
Hier bietet sich die Gelegenheit, ein wenig mehr darüber zu erfahren:


Pèlerinage Toussaint Louverture: Edition 2009

Gemeinsame Fahrt zur Todeszelle von Toussaint Louverture: 2009
"Pilgrimage" to Toussaint Louverture's Death Cell: Edition 2009

Liebe Freunde / Chers camarades / Dear friends

Comme chaque année, des gens du monde entier et particulièrement d'origine haïtienne vont se rendre au Fort de Joux situé dans le Département Haut Doubs pour honorer Toussaint Louverture la journée de sa mort.

Wie jedes Jahr werden sich Menschen aus der ganzen Welt und vor allem solche haitianischer Abstammung auf das Fort de Joux im Département Haut Doubs begeben, um Toussaint Louverture an seinem Todestag zu ehren.

Like every year, people from all over the world, but above all of Haitian origin, will travel to the Fort de Joux situated in the Haut Doubs Département in order to honour Toussaint Louverture on the day of his death.



Dabei wird auch eine Gruppe aus der Schweiz sein, welche am Montag, 6. April 2009 via Zürich-Neuenburg nach Pontarlier reist, dort übernachtet und am 7. April an den Feierlichkeiten auf dem Fort und im Bürgermeisteramt von Pontarlier teilnimmt. Möchtest du dabeisein? Dann schick [einen Kommentar an diesen Blog! Er wird an mich weitergeleitet, aber nicht veröffentlicht.] Ich werde dann die Details mitteilen.

Il y'aura aussi une délégation suisse, qui via Zurich-Neuchâtel se rendra à Pontarlier le lundi, 6 avril 2009,
y passera la nuit et participera aux cérémonies le 7 avril au Fort et dans la Mairie de Pontarlier. Aimerais-tu y participer? Dans ce cas, envoie-moi un [commentaire à ce site! Le commentaire sera suivi à moi sans être publié ici.] Je vais alors communiquer les détails.

There will also be a group from Switzerland, which will travel to Pontarlier via Zurich-Neuchâtel on Monday, 6th April, will spend the night there and will participate in the ceremonies on the Fort and in the Town Hall of Pontarlier. Would you like to participate?
Let me know by sending [a comment to this site; it will be forwarded to me but will not be published here]! I will then inform you on the details.

Cordialement / Herzlich / Best wishes
Hans Fässler*)


*) Hans Fässler ist der Autor des Buches Reise in Schwarz/Weiss

Gedanken am Tag der Einsetzung von Barack Obama

Guten Tag!

Am Tag der Einsetzung von Barack Obama, dem 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten von (Nord-)Amerika, gehen hier die Wellen hoch, und die Radio- und TV-Programme sind auf die USA gerichtet.

Das Interesse ist verständlich: Vor rund 150 Jahren wurden Zehntausende von SchottInnen von ihrem Land vertrieben, weil die reichen Landbesitzer Schafzucht betreiben wollten, was damals ein lukratives Geschäft war (heutzutage lohnt es sich kaum noch, und viele Weiden verganden, weil sie nicht bewirtschaftet werden). Schiffe voller Flüchtlinge nahmen Kurs auf die Neue Welt. Die Bande zwischen den Menschen, die auswandern mussten, und denen, die zurück geblieben waren, sind zumeist immer noch ganz eng. Zudem ist ja diese grosse Insel mit England, Wales, Schottland und (Nord-)Irland in einer "besonderen Beziehung" zu den USA, und viele junge Männer (und Frauen) leisten Kriegsdienst in Irak und Afghanistan. Deshalb ist das Interesse an den Ereignissen ennet des Grossen Teiches immens!
Ausserdem feiert Schottland heuer den 250. Geburtstag seines Nationalpoeten, Robert (Rabbie) Burns, und hat das Jahr der Heimkehr (Year of Homecoming) ausgerufen. Alle Menschen mit Schottischen Wurzeln sollen hierher kommen und mit den Zuhausegebliebenen feiern. Natürlich ist die Hoffnung gross, dass auch die Verwandten aus Amerika den Weg hierher finden werden, obschon die wirtschaftliche Lage miserabel ist.

Oban und seine Menschen bereiten sich langsam auf die BesucherInnen vor. Ein paar Häuser und Hotels sind renoviert; die Gerüste abgebaut, die seit ein paar Jahren den FussgängerInnen den Weg erschwert hatten. Die Stimmung ist allerdings bloss verhalten optimistisch, denn die tiefe Rezession macht vielen sehr zu schaffen:

Kleinbauern, crofters genannt, kämpfen mit um 100% bis 300% höheren Produktionskosten als vor gut einem Jahr! Ein Viertel aller Betriebe entlässt Angestellten, weil die Bestellungen zusammen gebrochen sind. Die wichtigste Bank, Bank of Scotland, war vor gut einem Monat in den Schlagzeilen und ist faktisch verstaatlicht; die nächstwichtige, Royal Bank of Scotland, hat £8 Milliarden verloren, und ihre Aktien brachen gestern um über 60% ein -- heute haben sie allerdings bereits um 16% aufgeholt -- letzte Nacht hätte man diese Aktien für weniger als £1 kaufen können! Faktisch ist auch diese Bank zu 70% verstaatlicht. Es ist ein eigenartiges Gefühl, sozusagen Mitbesitzerin dieser grossen, uralten Banken zu sein...

Mir geht es bei allen diesen düsteren Nachrichten ganz gut. Zwar habe auch ich nicht mehr so viel Arbeit wie letzten Sommer, aber es lässt sich ganz ordentlich leben. Und ich habe mir einen kleinen, aber feinen Freundeskreis aufgebaut. Hier sind die Menschen sozialer eingestellt: man klatscht und plaudert miteinander (es wird "a wee blether" genannt) statt zu mailen oder zu telefonieren. Vieles geht ein wenig langsamer, aber trotzdem ganz gut.

Soviel für heute. Das Wetter ist grau, aber die Sonne hat es kurz nach Sonnenaufgang vor etwa einer Stunde doch durch die Wolken geschafft, so dass ich eine Minidosis ganz helles Licht genossen habe.

Allen alles Gute und bis bald!

Wednesday, 14 January 2009

Gedanken Mitte Januar

Meine Lieben Alle

Die Festtage waren voller Aktivitäten. Langsam zieht auch hier wieder Alltag ein.

Über die Weihnachtstage habe ich meiner längstjährigen Oban-Freundin unter die Arme gegriffen. MC wurde am 24.12. nach einer Hüftoperation aus dem Spital nach Hause entlassen und konnte noch kaum gehen. (Inzwischen steigt sie alleine 19 Aussenstufen hoch, nimmt den Bus ins Städtchen, macht ihre Einkäufe und fährt per Bus wieder nach Hause, dazu empfängt sie fast täglich neuen Besuch, der bei ihr übernachtet -- absolut erstaunlich, wie schnell sie sich erholt!) Ich kochte, putzte, machte Einkäufe, kochte ein schönes Festmahl am 25.12. für sie, eine weitere Freundin und mich selber. Genüsslich -- ich koche nämlich sehr gerne, wenn andere Menschen anschliessend mitgeniessen!

Am 27.12. ging ich nach einer Massage bei Yogoda in Oban wieder zu mir nach Hause und bereitete mich auf die Ankunft meiner allerältesten England-Freundin vor. MB und ich arbeiteten 1972/73 im gleichen Büro in Salfords bei Gatwick und sind immer noch in Kontakt. Sie verbrachte Silvester 2007/Neujahr 2008 bei mir in Bern, und jetzt haben wir diese noch junge Tradition hier in Oban weiter geführt.

Es war wunderbar, über diese Tage Gesellschaft zu haben, gerade und vor allem, weil die Nachbarn unten sich absolut asozial aufführten, mit stundenlangem Hundegeheule zu allen Tages- und Nachtzeiten und einem lärmigen Kommen und Gehen ebenfalls zu allen Zeiten. Es war kaum auszuhalten, und MB tat mir sehr leid, da sie anderes verdient gehabt hätte. Auch der Hund tat uns sehr leid, das arme Vieh kann ja nichts dafür, dass sie schlecht gehalten wird.

Die rücksichtslosen Nachbarn haben unser Programm ganz schön durcheinander gewirbelt, weil wir morgens jeweils voller Erschöpfung schlafen mussten, wenn die Irren unten endlich Ruhe gaben. Die schlafen vor allem tagsüber und machen Nachts oft Lärm. Tagsüber Pausen einzuschalten ist schwierig, weil ich Arbeit habe (yuppiiii!) und die Leute auch tagsüber nicht wirklich Ruhe geben. Oder dann ist in der Wohnung über mir was los, mit Umbaulärm (zum Beispiel ab 9Uhr am 1.1.09, nachdem wir um 6Uhr endlich einschlafen konnten...).
Y sont fous, les Ecossais!!!

Inzwischen ist es wieder besser, nachdem ich zum x-ten Mal Polizei, Hausverwaltung und Gemeinde eingeschaltet und auch wieder einmal das direkte Gespräch gesucht habe, was ich allerdings als ziemlich schwierig empfinde.

Doch das Lachen ist mir trotz alledem noch nicht vergangen. Ich habe so viele hilfreiche, sympathische Menschen um mich herum, dass es eine Freude ist. Und das Wissen, dass ich jederzeit ans Meer sitzen kann, oder das Tälchen hinauf an einen ganz, ganz ruhigen Ort, trägt mich durch alles hindurch.

Das wars für heute. Ich hoffe, Ihr habt alle gut wieder angefangen, habts nicht allzu streng mit der Arbeit und findet jeden Tag etwas, das Euch zum Lachen bringt.

Auf bald!

Friday, 9 January 2009

8 Monate...

Guten Tag!
Heute vor genau acht Monaten bin ich in meiner kleinen Wohnung hier in Oban eingezogen. Ich habe die erste Wintersonnwende und das erste Neujahr hier in Schottland hinter mir. Langsam kehrt wieder der "normale" Alltag ein.
Winternachmittag in Oban – Blick vom Hafenkai Richtung Süden (4.1.09, ca 14h).
Während das kontinentale Europa friert, haben wir hier ganz angenehme Temperaturen, doch fürs Wochenende ist Sturm angesagt. Wir werden sehen. Die Wettervorhersagen für diese Gegend treffen oft nicht zu, denn es hat viel zu wenig Messstellen. Erst im Aufbau begriffen ist ein System, das die Wetterdaten von Fischerbooten aufnehmen kann, die die tatsächlichen Bedingungen vor den Inseln aufzeichnen.
Während die Regierungen Milliarden in die todkranke Wirtschaft pumpen, fehlt das Geld für einfachste Infrastruktur!
Hier Fotos, die ich über die letzten Tage aufgenommen habe. Meine alte Freundin MB war hier zu Besuch aus Südengland. Per Velo unternahmen wir ein paar Ausflüge, zum Teil bei strahlendem Wetter, zum Teil wars halt bewölkt. Doch ist das Licht lange vor Sonnenaufgang, lange nach Sonnenuntergang schon intensiv: Dank der leicht abgeflachten Erdrundung strahlt die Sonne die Wolken von tief unter dem Horizont an. Das gibt ein ganz spezielles Licht und verlängert die sonst eher kurzen Tage.
Nachmittag im Hinterland von Oban (31.12.08).
Abendstimmung an der schottischen Westküste, ca 10 Autominuten südlich von Oban (2.1.09).
Am vergangenen Sonntag spielte eine Delphinfamilie in der Bucht von Oban. Mein Foto ist nicht super, aber wenn Du darauf klickst, wird es grösser:
Rückenflossen von Delphinen in der Bucht von Oban, zwischen dem Festland und der Insel Kerrera (4.1.09).
Kurz vor Sonnenaufgang - Blick aus meinem Küchenfenster (5.1.09, ca 10h30).
Ein eher unüblicker Blick vom Bahnhof von Oban zum kreisrunden McCaig's Tower,
dem Wahrzeichen von Oban (5.1.09).
Blick vom Kai über die Bucht von Oban in Richtung Südwesten auf die Inseln Kerrera und Mull (5.1.09).
Die Blumenfotos sind zwei Sträusse, die ich als Neujahrsgruss erhalten habe. Danke, MB und RAE!

Tuesday, 6 January 2009

Aufruf: GAZA - Stopp der militärischen Aggression - für die Aufhebung der Blockade

LinkAufruf zur Nationalen Kundgebung am 10.1.09, 14:30, Bern-Schützenmatte


GAZA: STOPP DER MILITÄRISCHEN AGGRESSION - FÜR DIE AUFHEBUNG DER BLOCKADE


Samstag, 10. Januar, 14.30 Uhr Bern Schützenmatte

Alle weiteren Angaben sowie pdf des Flugblatts zum Herunterladen auf http://www.nahostfrieden.ch/veranstaltungen

Bitte kommt an die Demonstration, leitet die Info an FreundInnen und Bekannte weiter.

Aktuelle Berichte ausserhalb der CH-Tagespresse finden Sie u.a. auf
- http://www.arendt-art.de/deutsch/palestina/ (deutsch)
- http://groups.google.com/group/newprofile?hl=en (englisch)
- http://www.freegaza.org (englisch)


Quelle: http://www.nahostfrieden.ch