Thursday, 20 December 2012

Winterabend in Oban

Jetzt geht es steil auf die Festtage zu, und die Lunch- und Dinner-Einladungen häufen sich.

So kam ich zum Beispiel gestern wieder Mal in den Genuss eines Abends ganz nach meinem Gusto.

Mit fünf Freundinnen ging ich in unser im August 2012 wunderbarerweise (und nicht zuletzt dank eines spendablen Hoteliers in der Nähe von Oban) wieder auferstandenes "community" Kino: Oban Phoenix Cinema wird von einem bezahlten Komitee und vielen Freiwilligen betrieben und macht keinen Profit. Der Film war Great Expectations (Regie: Mike Newell) und trotz ein paar Längen sehr schön.


Anschliessend kamen einige von ihnen zu mir zum Souper: Es gab tatsächlich frisch gekochte Gemüsesuppe (Bio-Karotten, Bio-Lauch, Bio-Kastanien, weisse Rübe und Kartoffeln aus dem eigenen Garten; für die Nicht-Vegetarierinnen unter uns köchelten am Schluss noch schöne Bio-Pouletbruststücke mit. Zubereitet am Nachmittag und in grosser Eile war sie doch sehr lecker. Dazu trugen meine Freundinnen eine schöne Käseauswahl bei und – ganz schottisch: Oatcakes. Getrunken haben wir entweder Schwarztee (sehr schottisch) oder eher unschottischen Grenache rosé aus dem Pays d'Oc. Abgerundet wurde alles mit Crème-brulée-Eis und frischen Himbeeren.

Ich koche liebend gerne, wenn auch nicht unbedingt 5-Sterne-mässig, und wenn ich für Gäste kochen darf, machts noch mehr Spass.

Thursday, 20 September 2012

Therese Bichsels neuer Roman: Grossfürstin Anna – Flucht vom Zarenhof in die Berner Elfenau

Meine Lieben

Leider etwas zu spät für die eigentliche Buchvernissage bei Stauffacher in Bern (gestern Abend), doch hoffentlich nicht zu spät überhaupt:

Grossfürstin Anna – Flucht vom Zarenhof in die Berner Elfenau

Der jüngste Roman meiner Freundin Therese Bichsel wurde gestern Abend öffentlich lanciert.
In ihrer Romanbiografie schneidet Therese ein spannendes Kapitel in der Berner- und Weltgeschichte an. Hier ihre eigenen Worte (s. Therese Bichsels Website):

Ende August 2012 ist der Roman 'Grossfürstin Anna' erschienen. Vor einiger Zeit steiss ich auf Anna Feodorowna (1781-1860) und war bald fasziniert von dieser Frau, ihren schwierigen Männerbeziehungen und ihrem Kampf um die unehelichen Kinder in einer Zeit des Umbruchs.

Nach viel Recherche- und Schreibarbeit liegt das Schicksal der kleinen deutschen Prinzessin Juliane, die zur russischen Grossfürstin Anna wurde und ihren Geschwistern den Weg in die Königshäuser Europas ebnete, aber selbst ein eher bescheidenes Leben in Bern führte, nun als Romanbiografie vor.


Und hier findet sich eine ausgezeichnete Besprechung von Tina Uhlmann in der BZ – ein schön illustrierter Ausflug in die noch schönere Elfenau, die jetzt dank Therese ein paar Geheimnisse mehr offenbart: Russische Fürstin wirkte Wunder in Bern

Viel Vergnügen bei der Lektüre!


====> Therese Bichsel liest aus ihrem neuen Roman: 

• Mittwoch, 26. September 2012, 20 Uhr: Buchtaufe in Zürich
in der Buchhandlung Zum Bücherparadies, Seefeldstrasse 83 • 044 380 60 70

• Samstag, 13. Oktober 2012, 16 Uhr: Lesung mit Musik und Mobiliarbesichtigung
im Schloss Oberhofen, im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Literatur im Schloss"
16.00 - 17.00  im "Salon Anna Feodorowna"
Kurzführungen im Zimmer, das mit Mobiliar und Bildern aus dem Besitz der Grossfürstin Anna Feodorowna eingerichtet ist und an ihre Zeit in der Elfenau erinnert.
Gratis mit Museumseintritt oder mit Eintritt Lesung Therese Bichsel
.

16.00 - 17.00  Lesung mit Therese Bichsel
Therese Bichsel liest aus ihrem soeben erschienenen Roman "Grossfürstin Anna". Die bewegende Frauen-Biografie über das Schicksal der Prinzessin Juline von Sachsen-Coburg (1781 - 1860), die als Anna Feodorowna in die Geschichte einging. Musikalische Begleitung: Marianne Keller, Flöte.
CHF 15.00 inkl. Museumseintritt.


• Freitag, 26. Oktober 2012, 20.15 Uhr: Lesung mit Musik
im Stadtkeller UnterseenBillettvorverkauf eine Woche vor dem Anlass bei
Dropa Drogerie Günther, Bahnhofstr. 25, 3800 Unterseen • 033 826 4040  oder in der
Dropa Filiale Zentrum Interlaken Ost • 033 823 80 30

Monday, 17 September 2012

Poésie végétale – Exposition à la Villa Dutoit, Genève

vernissage jeudi 20 septembre 2012 dès 18h

poésie végétale

Exposition en résonance avec les événements pour l’année Jean-­Jacques Rousseau

du 21 septembre au 14 octobre 2012

avec les artistes Isabelle Battolla, Elisabeth Beurret, Renée Furrer, Mireille Rigotti, Nina Schipoff, Beatrix Sitter-­Liver,  Collège de Saussure option artistique 3ème année

La Villa Dutoit a choisi le côté naturel, botanique et la vision optique de ce philosophe genevois,
écologiste avant l’heure. Apprendre à voir était dans les écrits de Jean-Jacques Rousseau un thème récurrent auquel il a tenté de répondre à son époque.
Qu’en est-il aujourd’hui ?
Jean-Jacques Rousseau ne voyait pas seulement le côté botanique dans la nature, mais il voulait aussi nous inciter à y voir l’essence même de celle-ci et les sentiments qu’elle produit sur nos émotions.
L’exposition de la Villa Dutoit rejoint cette pensée et donne à voir et à ressentir nos émotions face au retour des matières et des formes végétales. Le parc se prête à ce jeu, ainsi que les 9 salles de la Villa.

> Workshop samedi 15 septembre de 10h à 17h
avec Mireille Rigotti, Land Art dans le parc (sur inscription)

Pour en savoir plus: www.villadutoit.ch

La Villa Dutoit
Chemin Gilbert-Trolliet 5
1209 Petit-Saconnex
Suisse

Courrier: CP 464
1211 Genève 19
Suisse

T 0(041 0)22 733 05 75
E info AT villadutoit.ch
www.villadutoit.ch

Friday, 31 August 2012

Erinnerungen...

Gestern war der 20. Todestag meiner Grossmutter väterlicherseits, Linda Joss-Minder. Sie starb im hohen Alter von 96 Jahren, in der Gegenwart meiner Mutter, die uns berichtete, dass die Kirchenglocken von Langenthal und ein heller Spätsommermorgen unsere Grossmutter in ihren letzten Momenten begleitet hatten.
Selber war ich am Vortag noch bei ihr; sie hatte noch eine grosse Operation überstehen müssen und daher im Spital, war aber ruhig und schien schmerzfrei und entspannt.
Ihr Leben war ein langes und gezeichnet von zwei Weltkriegen, harter Arbeit, Geselligkeit, Bescheidenheit, tiefer Gläubigkeit, die sie aber nicht an die grosse Glocke hängte.
Sie liebte ihr Haus am Sonnmattweg in Münsingen. Vor allem liebte sie ihren Garten und den grossen, schönen Kirschbaum. Noch im Pflegeheim, als ihr Hirn von Alzheimer's Demenz ganz zerfressen war, sprach sie von roten und schwarzen Kirschen, und auch von Äpfelschnitzen, die auf den Hurden im Estrich am Trocknen lagen.
Ihre verworrenen Erinnerungen liessen sie Vater, Bruder und Sohn zu einer Person zusammen schmelzen, Schwestern und Schwiegertochter wurden zur Mutter; oft sprach sie Hochdeutsch wie in ihren Jahren als junge Köchin.
Als Kind war ich oft bei ihr und Grossvater in den Ferien. Später zogen wir von Signau i/E dorthin und lebten einige Jahre in einem Drei-Generationen-Haushalt, was nicht immer einfach war.
Wie verabscheute ich die Jäterei im Garten an der Hitze! Oder das schier endlose Verarbeiten der Kirschen. Und doch genoss ich auch das Ernten der Früchte und Beeren, die Blumen und das Gemüse im Garten.
Heute liebe ich Gartenarbeit. Jäten ist Meditation über die Kraft der Natur, ihre grenzenlose Fruchtbarkeit, die Schönheit der Farben, kleinster Blüten und Blättchen, Käfer, Spinnen, Insekten, Schmetterlinge, Vogelgesang, Bienengesumme und Hummelgebrumm.

Monday, 27 August 2012

Grianan

Fotos von meinem schon nicht mehr so neuen Zuhause in Oban. Vor Kurzem konnte ich den Mietvertrag bis Mitte Oktober 2013 verlängern. Danach sehe ich weiter...
(Übrigens: Falls Fotos angeschnitten erscheinen, einfach darauf klicken und Grossansicht "geniessen"!)

"Grianan": Teil des Holzgeländers der Zugangstreppe, Haustür, Badezimmerfenster
"Grianan": Blick vom Gartenhaus in Richtung Südwesten.
Die strassenseitige Ecke des Kings Knoll Hotel macht den Horizont.
"Grianan": Blick von der Strasse in die nordöstliche Ecke des Gartens mit Gartenhaus,
Nachbarhaus und Fenster meines Gästezimmers.
Oben: "Grianan": Blick von der Strasse in Richtung Süden. Vlnr: Hausecke "Grianan", gefolgt von Gemüsegarten sowie Nachbarsgarten und -haus ("Victoria Villa").
Wohnzimmer noch ohne Bilder.
Gleich am ersten Tag nach dem Einzug nahm Surfira, meine heissgeliebte Katze "für ein Jahr"
Beschlag vom Sofarücken. Von hier aus hatte sie einen guten Überblick über die Umgebung.
Am 24. August 2012 kehrte sie zu ihrer angestammten Familie zurück.
Ende Januar 2012 schien die Sonne durchs Esszimmer und zeichnete den Schatten
von Surfira auf die Wohnzimmerwand neben dem Sofa.
Mein Esszimmer ist auch schon als Bibliothek bezeichnet worden. Ich unterrichte hier, lese, esse mit meinen Gästen...
Teilansicht meines Esszimmers – ich hatte gerade lieben Besuch aus der Schweiz.
Das Wohnzimmer hat einen kleinen Holzofen. Durch meine endlich Vorhang-gezierte Gartentüre sieht man im Bild rechts auf den Rasen und ein paar Hausdächer/Häuser im kleinen Quartier unten am Abhang.

"Grianan": Blick vor dem Haus. Vor Wohn- und kleinem Schlafzimmer liegt eine Sonnenterrasse
(das Velo steht inzwischem im Gartenhaus).
Das Tal zwischen "Grianan" und dem Horizont heisst Longsdale – "Tal der Schiffe" (ein skandinavisches Wort).
Die Häuser verdecken  den Blick auf eine ansehnliche Siedlung mit Dutzenden von weiteren Häusern.
Waschtag! Neben "Grianan" in Blickrichtung Süden liegt oben am steilen,
mit fast das ganze Jahr über blühenden Büschen Abhang ein Stück Rasen mit Wäscheleinen.

Gleich anschliessend folgt ein relativ grosser Gemüsegarten. Dieses Bild entstand im November 2011,
da war noch nicht gejätet und angepflanzt.
Der Blick aus meinem Küchenfenster geht über den Parkplatz des Nachbarhäuschens und fällt auf eine Ecke des Kings Knoll Hotel, von wo aus die Hauptstrasse steil an die Bucht von Oban hinunter führt.


Oben: Blick auf die Hauptstrasse, die von Norden nach Oban hinunter führt.
Grianan steht ungefähr auf halber Höhe von der Krete zum Wasser etwas unterhalb der Strasse, von wo aus man bloss die obersten Ziegelreihen des Daches sieht.  Ein Dutzend Stufen führen von der Strasse zum Hauseingang hinunter.
Unten: Wochenlang konnte ich die feinsten Beeren ernten!
Unten rechts: Das Ergebnis eines kurzen "Raubzuges" durch meinen Garten.

Auf der anderen Seite des Häuschens "Grianan",
zwischen der Giebelwand und dem Nachbarhaus
in nordöstlicher Richtung, steht ein rundes
Dutzend Himbeerstauden.




Badezimmer. Nicht im Bild: links hinter der Türe steht eine Badewanne.
Angeschnitten rechts: Dusche mit doppelter, viertelrunder Glasschiebetüre.
Gästezimmer in "Grianan".
Das angenehm grosse Doppelbett in meinem Gästezimmer.
Wenn chunnsch oder chömeter? :)

Monday, 25 June 2012

Viiiiielen Dank!

Liebe Alle

Ganz, ganz vielen Dank für alle Eure Geburtstagswünsche und -grüsse, für die Blumen, die Geschenke, die £100 für Oban Concern for Palestine gespendet ...

... und natürlich ganz besonderen Dank an mein Mueti für sein ermutigendes Dasein, das Lied und die Blumen zum Tag, meinem Vater für seine guten Wünsche, und meiner ganzen Familie für Grüsse und Karten und und und...

Mein Neffe Ricardo hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich letzten Samstag 56,4 Millionen Kilometer weit um die Sonne gereist bin! Wow!

Quizfrage: Wie manches Jahr haben wir auf dem Planet Erde dafür gebraucht? ;)

Herzlichste Grüsse in die Runde und alles Gute!

Peace! Pax! ¡Paz! Frieden! Paix! Pace! Shalom! Fois! Sìth! Eirene! Salaam!
[/) Blogger will offenbar keine griechischen oder arabischen Buchstaben hier]

PS: Mehr Fotos vom Fest und so gibts übrigens hier:
http://www.flickr.com

Monday, 11 June 2012

The Road to Bop - The Gilad Atzmon & Frank Harrison Duo in Bern, Switzerland: 28 Jun 2012, 7pm

The Road to Bop - The Gilad Atzmon & Frank Harrison Duo
Gilad Atzmon (sax), Frank Harrison (p) 
28. Juni 2012 ab 19:00 im Forum Altenberg, Altenbergstrasse 40, Bern

Ein Konzert mit dem "Gilad Atzmon and Frank Harrison Duo". 
Anschliessend Gespräch und Buchpräsentation mit Gilad zu seiner jetzt auf Deutsch erschienenen Studie "The Wondering Who?" zur Politik jüdischer Identität (in englischer Sprache mit Simultanübersetzung von Dr. Gabi Weber, Freiburg).

Der in Israel geborene und nach England emigrierte Jazzmusiker und Komponist Gilad Atzmon brilliert nicht nur am Saxophon und an der Klarinette. Der Multi-Instrumentalist hat mit seiner Londoner Band, dem Orient House Ensemble, bis jetzt sieben exzellente Jazz-Alben herausgebracht, die von den Kritikern gefeiert wurden. Sein Album Exile wurde von der BBC als Jazzalbum des Jahres 2007 ausgezeichnet.
Auch als politischer Schriftsteller hat sich Atzmon mit seinen Büchern sowie den weltweit auf vielen Internetportalen veröffentlichten Artikeln einen Namen gemacht.
Er nennt sich selbst einen "Hebräisch sprechenden Palästinenser" und scheut nicht davor zurück, sein Geburtsland Israel scharf zu kritisieren. 


Gilad Atzmon wird über seinen persönlichen Weg zum Jazz, über Musik und Ethik sprechen und sein im Juni auf Deutsch erscheinendes Buch "The Wandering Who?" vorstellen. Darin hinterfragt er den jüdischen Identitätsdiskurs und dessen Instrumentalisierung durch den Staat Israel. 

Im Konzertteil des Abends wird Gilad Atzmon von Frank Harrison begleitet, dem Pianisten des erfolgreichen Orient House Ensembles, der gerade sein neues Album "Sideways" herausgebracht hat. In dem reduzierten Kontext eines Duos erkunden sie den sich aus ihrem wechselseitigem künstlerischen Tiefengespür ergießenden Strom von Esprit, Witz, Pathos und Freiheit, indem sie Standardelemente und Eigenkompositionen stets zu neuer Vitalität erwecken und zu einem vor Geist und Virtuosität sprühenden Echtzeitdialog entzünden, der das wahre Wesen des Jazz ausmacht. 


(Mit Dank an Ron Ganzfried für Hinweis und Informationen)

Wednesday, 6 June 2012

Frühsommerlicher Rückblick

Zurück im "Leben normal" nach zwei langen Autoreisen, liebem Besuch aus der Schweiz und dem Festwochenende für die 86-jährige Königin Elisabeth, die vor über 60 Jahren den Thron bestieg.

Ich fuhr in die Schweiz auf Besuch zu meiner Familie und wurde im Haus meines älteren Bruders wunderbar beherbergt. 
Meine Mutter hat inzwischen drei grosse Operationen hinter sich, erholt sich aber prächtig; zwei Neffen und eine mir nahe stehende junge Dame feierten ihre Geburtstage. Ich traf unzählige FreundInnen, besuchte zwei alte Kundinnen in Zürich, nahm an der GV der Schweizer ÜbersetzerInnen... und an einer Klassenzusammenkunft teil. Es herrschte anfangs die grosse Hitze, was eher mühsam war. Doch genoss ich dann die wunderbare Abkühlung.
Schliesslich fuhr ich quer durch Frankreich von unten rechts bis oben links, mit Zwischenhalt in Chartres und Kanalüberfahrt von Cherbourg nach Portsmouth. 
Auf der Hinfahrt von Schottland nach Dover durfte ich in der Nähe von London die Gastfreundschaft einer alten Freundin geniessen. Auf der Rückreise übernachtete ich in einem überaus netten B&B in Fareham und danach bei meiner Cou-Cousine und ihrem Mann in ihrem eleganten Haus am Rand eines hübschen alten Städtchens in der Nähe von Stafford.
Die Fahrten boten lauter liebevolle Begegnungen und wunderbare Anblicke – einfach herrlich! 

Seit meiner Rückkehr gabs auch noch eine Autofahrt auf die Insel Skye hinaus für das Sommertreffen der Schottischen ÜbersetzerInnen. Auch da: wunderbar warm – sogar schon fast zu heiss zum Schlafen. Wir  schwammen im Meer und in einem Süsswasserseelein am Fuss der berühmten Cuillins, einer schroffen Bergkette, und sahen vom Boot aus sogar die Rückenflosse eines Wals, eine lange Reihe Delphine und jede Menge Seehunde.

Inzwischen ist es wieder kühler. Ich hatte wunderbaren Besuch aus der Schweiz, und die Königin haben wir nun auch gebührend gefeiert. Die unerwartet trockenen, sonnigen Tage seit der Abreise meiner Gäste  nutzte ich zum Herausputzen des Gartens. Zudem entstand gestern endlich einer meiner grossen Vorhänge fürs Wohnzimmer während am Computerbildschirm die Geschehnisse in London liefen.



Jetzt gehts wieder zurück ins "Leben normal". Fotos folgen sobald als möglich.

Wednesday, 21 March 2012

Bärndütsch – Dialäkt for you! a wonderful new coursebook for people who want to know more about the beautiful Bernese dialect

Bärndütsch – Dialäkt for you!

AusländerInnen lernen in der Schweiz meistens zuerst Hochdeutsch - und verstehen leider im Alltag doch nicht viel.

Vor einer Woche hat Ursula Pinheiro in Bern ihr neues Dialektlehrmittel für Englischsprachige (hep verlag, 2012) lanciert: «Bärndütsch - Dialäkt for you». Der Swisstip von Radio DRS berichtet:

http://www.drs.ch/www/de/drs/sendungen/swisstipp/125068.sh10216854.html

"Als die Bernerin Ursula Pinheiro Berndeutsch-Kurse für Romands gab, vermisste sie ein passendes Lehrmittel. So kreierte sie selber eines. Nach der Version für Französisch- und Deutschsprachige hat sie nun auch eine für Englischsprachige geschrieben.
"Das 'Bärndütsch' wird mit Geschichten aus dem Alltag, Gedichten und Liedern vermittelt, in Buchform und auf CD. So erhalten die Lernenden nebst Grammatik und Wortschatz auch einen Einblick in die Berner Kultur."


Bärndütsch

Dialäkt for you

1. Auflage 2011 | 176 Seiten | A4, broschiert, CD-ROM | CHF 44.00 | EUR 37.00 | hep verlag | ISBN 978-3-03905-590-6

The author has integrated her experience and knowledge of 16 years of teaching Bernese in a versatile and informative book. Her daily experience with people who are interested in Bernese's common speech is evident. "Bärndütsch" combines grammatical, syntactical and literal details as well as the basic rules of pronunciation in an educative and entertaining way.

Each chapter is based on an everyday situation. The chapters are divided into a main presenting text, grammatical basics, dialogues, common idiomatic expressions, games, songs and poems. The glossary, which contains over 3000 words, helps you understand and develop your Bernese vocabulary. The book also provides many practical pictures and drawings which support the learning process.

Bernese is mainly a spoken language, which is why there is a CD containing all the main texts. This is a practical aid to hearing and learning spoken Bernese.

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Die Autorin hat 16 Jahre Berndeutsch unterrichtet und ihre Erkenntnisse in einem vielseitigen Buch zusammengefasst. Ihre Erfahrungen mit Menschen, die sich für die berndeutsche Umgangs- und Alltagssprache interessieren, fliessen ins Werk ein. Aber auch grammatikalische, syntaktische und literarische Feinheiten sowie die Grundregeln der Aussprache präsentiert sie in «Bärndütsch» auf unterhaltsame Weise.

Jedes Kapitel lehnt sich thematisch an alltägliche Situationen an und ist in einen Haupttext, grammatikalische Grundlagen, Dialoge, typische idiomatische Ausdrucksweisen, Spiele, Chansons und Gedichte gegliedert. Ein Glossar mit über 3000 Wörtern unterstützt das Sprachverständnis. Das Buch ist mit zahlreichen Fotos und Zeichnungen illustriert.

Die integrierte CD mit allen Haupttexten ermöglicht eine Vertiefung der mehrheitlich gesprochenen Sprache.

Friday, 3 February 2012

In Erinnerung an Dora Heeb, +29.1.2012

Eine Cousine meines Vaters ist jüngst gestorben, eine feinsinnige, kluge Dame, deren Weisheit ich immer geschätzt habe. Ich werde sie vermissen.

Hier können wir ihr im Interview mit der Mundartautorin Verena Häusler anhören, das im Oktober 2011 ausgestrahlt wurde:
http://www.silbergrau.ch

Viel Vergnügen.

Sunday, 29 January 2012

Naturbeobachtung vom Schiff aus – Corrywreckan

Guten Sonntag! Endlich wieder Mal ein Eintrag...

Richard
Seit etwas über drei Monaten wohne ich wieder in Oban, etwas am Rand, aber doch in Fuss-Reichweite des Zentrums. Ich geniesse es, nur fünf Gehminuten vom Meereststrand zu leben. Nah am Meer zu sein ist mir schon fast überlebenswichtig. Das grosse Atmen jeden Tag mitzuerleben, das Kommen und Gehen von Flut und Ebbe, hält mich im Leben und bringt alles in seine richtigen Relationen.

Hier findet Ihr ein paar Bilder von meinem jüngsten Ausflug aufs Meer, mit einer Gruppe von Naturbegeisterten, unter kundiger Leitung von Skipper David Ainsley – Sealife Adventures, und Richard Wesley, dem Präsidenten der Seil Natural History Group, SNHG.

Vom Wasser aus gesehen, ein uraltes Haselgehölz
Unser Weg von Clachan Seil, wo wir um ca. 9h30 ablegten, führte an Belnahua und dem Leuchtturm auf der kleinen Insel Fladda vorbei ...
Fladda mit Leuchtturm

... nach Scarba und Jura. Auch die bewohnte Insel Luing kam unterwegs in den Blick, wo zwischen Festland und Insel ganz schön reissende Ströme herrschen. Erst um ca. 13h legten wir nach einer an sich ruhigen Fahrt bei trockenem, wenn auch nicht besonders sonnigen Wetter wieder in Clachan Seil an. 
Ausser Schafen und Braunvieh notierten wir alles, was uns vors Auge und den Feldstecher kam: Meeradler, Goldener Adler, wilde Geissen, Rothirsche, Möwen (zu Dutzenden, wenn nicht Hunderten die "gewöhnlichen" Herings- und Schwarzrücken-Möwen, aber auch drei 2-jährige, hier überaus seltene Island-Möwen, die uns über eine halbe Stunde lang nachgeflogen sind).
Sogar der Rücken eines Tümmlers bögelte sich zwei Mal kurz aus den Wellen! 
In einer stillen Bucht auf Jura fanden wir eine kleine Gruppe der immer seltener werdenden "gewöhnlichen Hafen-Seehunde" (Common Harbour Seal – keine Foto). Andernorts und unterwegs sichteten wir jede Menge andere Wat- und Meeresvögel. Auf der kleinen Insel Luing grasten Graugänse sowie Weisswangengänse, die hier Winterquartier machen und in ca. 2 Monaten wieder in ihr arktisches Sommerquartier fliegen werden.
Bloss der mir sehr liebe "Gannet" (Basstölpel) fehlte – dafür waren wir wohl zu wenig weit im offenen Meer, oder fehlte es an Fische(r)n: Die Anzahl dieser Vögel hat infolge widersinniger EU-Fischereigesetze nicht nur an den schottischen Küsten sehr zugenommen: Über die Hälfte des Fanges wird als illegal erklärt und zwingt die Fischer, alles meistens tot wieder ins Meer zurück zu werfen. So ein Unsinn – nach vielen Protesten mahlen diese Mühlen endlich langsam wieder rückwärts, was wohl die Zahl der Basstölpel wieder reduzieren wird...

Davids Boot ist bequem gross genug für 11 Passagiere und bietet sogar heissen Tee oder Kaffee und Biscuits sowie ein (enges) Örtchen für die äusserste Notdurft.

Meine 2. Tasse Kaffee des Tages – heute ganz speziell!
Die Sonne mochte nur ganz knapp durch die dünne Wolkendecke.
Es wirbelt und wallt ganz schön in den engen Passagen der Grey Dogs und des Corryvreckan, wo zudem eine Bergspitze 30m unter Wasser, "the Pinnacle" genannt, für zusätzlichen Druck und bei Flut für enorme stehende Wellen sorgt. Als ob die enormen Unterschiede zwischen dem offenen Meer und den von Inseln geschützten Ufergewässern nicht schon gross genug wäre.

Ein Diagramm der Landschaft unter Wasser, gefunden auf http://www.hebridean-wild.co.uk/, wo es jede Menge spannende Informationen über diesen aussergewöhnlichen Ort zu finden gibt.
Dieses Diagramm beruht auf Daten vom Broadscale Mapping Project, finanziert vom Britischen Krongut/Crown Estate, Countryside Council for Wales, Natural England, Scottish Natural Heritage und der Universität Newcastle (SeaMap Forschungsgruppe), mit zusätzlicher Unterstützung der Europäischen Kommission (Life Programme). Bildgebung: Dr Jon Davies, Joint Nature Conservation Committee, aufgrund von Daten von Dylan Todd, Scottish Natural Heritage. [Copyright Jon Davies (JNCC)] – s. http://www.hebridean-wild.co.uk/about.html
Ah, doch noch ein Sonnenstrahl über dem Wirbelwasser der Grey Dogs.
Lavaschichten auf der kleinen Insel Lunga. Die Meerenge zwischen dieser Insel und Scarba heisst Grey Dog(s) und bietet auch ganz spannende Gewässer mit ansehnlichem Niveauunterschied, wenn die Flut aufs Land zu stürmt. Unser Skipper gab Vollgas, um den Wasserhügel zu meistern; es fühlte sich an wie eine Fahrt die Aare bei Münsingen hinauf, bloss etwas weniger lang...
Oben – genau hingucken: Am Horizont, auf dem Gipfelchen links von der Mitte, steht ein kapitaler Rothirsch.
Auf Scarba kraxeln weisse, gescheckte und dunkelbraune wilde Geisse, darunter mindestens drei Kitze,
diagonal von unten rechts nach oben links eine Hügelflanke hoch.
Etwas weiter unten weidete eine kleine Gruppe Rothirschkühe bewacht von einem jüngeren Bock.
Nach einer spannenden Viertelstunde Kreisdrehen im Wirbel bei Leerlaufmotor gibt der Skipper wieder Gas, um den drittgrössten Meereswirbel der Welt, den Corryvreckan zwischen Scarba und Jura, wieder zu verlassen.
Auf Jura hat George Orwell seinen berühmten, damals überaus futuristischen Roman, 1984, geschrieben.
Jura ist gälisch für Insel der Rothirsche; hier leben ca. 5'500 von ihnen!
Die Sonne kommt knapp durch die Wolken – wir treten die Rückfahrt an.